
Bist du nie mit dem zufrieden, was du erreichst hast? Selbst wenn andere es als gut empfinden, denkst du, dass du es hättest besser machen müssen? Du hältst dich selbst für unfähig, wenn dir ein kleiner Fehler unterlaufen ist? Du fühlst dich daher oft gestresst und empfindest eine innere Unruhe? Raus aus Perfektionismus
Dahinter steckt wahrscheinlich ein übertriebener Perfektionismus.
Vielleicht denkst du, „naja, ich bin halt so. Ist ja auch nicht verkehrt, perfekt sein zu wollen“.
Klar, ein gewisser Drang Dinge besser machen zu wollen, ist gut. Sonst würde die Menschheit auf einem Fleck treten. Nimmt der Perfektionismus allerdings hohe Ausmaße an, machst du dir dadurch dein Leben unheimlich schwer. Du verbesserst, tust und machst und bist doch nie zufrieden, da du das für dich perfekte Ergebnis nie erreichst. Daher arbeitest du ineffektiv, dein Stresslevel steigt und dein Selbstwertgefühl sinkt.
Was steckt hinter Perfektionismus?
Perfektionismus ist ein gedankliches Konstrukt. Es existiert in deinen Gedanken. Es entsteht also in deinem Kopf. Dies kann durch zwei Dinge ausgelöst werden:
– ein andauerndes Streben nach Vollkommenheit: also der Drang extrem hohe Qualitätsstandards und einen hohen Ordnungsgrad erreichen zu wollen.
– eine überzogene Angst vor Fehlern: bedingt durch Zweifel an der eigenen Leistung und die Angst vor Bewertung durch andere.
Egal, was die Ursache für dein Perfektionismus ist, mache dir bewusst, dass es ein gedankliches Konstrukt ist. Wir denken, dass andere eine gewisse Erwartungshaltung an uns haben. Wenn wir diese nicht erfüllen, meinen wir, dass sie uns nicht mehr mögen. Es kommt zum Drang der Fehlervermeidung. Oder was bedeutet „perfekt“ eigentlich? Jeder interpretiert „perfekt“ (Unvollkommenheit) anders. Oft steckt sogar im Unperfekten ein gewisser Reiz.
Fehler sind auch gut!
Fehler sind auch gut! Wahrscheinlich denkst du jetzt, wieso Fehler gut sein sollen. Aber ja, sind sie. Denn durch Missgeschicke oder weil Dinge nicht perfekt waren, kam es zu manchen Erfindungen und Verbesserungen. So entdeckte z.B. der Bakteriologe Alexander Flemming das Penicillin. Als er im Sommer 1928 in den Urlaub aufbrach, ließ er eine Petrischale mit Bakterienkulturen ungewaschen auf seinem Labortisch zurück. Bei seiner Rückkehr ins Labor entdeckte er, dass die Schale teilweise mit einem Schimmelpilz überwuchert war. Überraschend war, dass dort, wo sich der Pilz breit gemacht hat, die Bakterien abgestorben waren. Flemming konnte aus dem Schimmelpilz die bakterientötende Substanz extrahieren: Penicillin war entdeckt.
Oder denk daran, wie du Laufen gelernt hast. Bist du aufgestanden und gleich 5 km am Stück gelaufen? Nein, du bist wahrscheinlich mehrmals hingefallen und standst sehr wackelig auf den Beinen. Keiner hat erwartet, dass du es gleich perfekt kannst.
Für Kinder ist es normal Fehler zu machen. Sie versuchen es einfach immer und immer wieder bis es klappt. Erst im Laufe der Zeit durch unsere eigenen Gedanken blockieren wir uns oder, ja, entwickeln einen Perfektionismus. Aber ohne Fehler entwickeln wir uns nicht weiter. Sie sind Bestandteil des Lebens.
Wege aus dem Perfektionismus
1. Ändere deine Gedanken:
Mache dir hierfür bewusst, welche Gedanken dir diesbezüglich durch den Kopf schwirren:
„Wenn ich nicht perfekt bin und nicht alles weiß, denken die anderen ich bin dumm“
„wenn ich Fehler mache, bin ich nichts wert“
Das sind negative Gedanken, die dich blockieren. Diese gilt es in positive, motivierende Gedanken umzuformulieren.
„Ich lerne jeden Tag dazu und entwickle mich weiter“
„Die anderen schätzen meine Stärke xyz (z.B. offene, ehrliche Art)“
Wiederhole diese neuen Gedanken immer wieder. Führe sie dir immer wieder vor Augen, indem du Erinnerungsstützen, z.B. in Form von Post-Its, Bildschirmschoner oder Bildern, in deiner Wohnung oder Arbeitsplatz verteilst.
2. Lege das nächste Mal eine Aufgabe als abgeschlossen ab, auch wenn sie nach deinem Empfinden noch nicht perfekt ist.
Das Bewusstsein darüber, dass es nur ein gedankliches Konzept ist, hilft dir dabei. Allerdings wird sich dies am Anfang für dich noch schlecht anfühlen. Mache dir jedoch bewusst, dass da du den perfekten Zustand wahrscheinlich nie erreichen wirst. Du handelst und handelst ohne je das für dich vollkommene Ergebnis zu erreichen. Das schlechte Gefühl würde eh bleiben. Daher gilt es, aus dieser Negativ-Schleife rauszukommen.
3. Tausche die negativen Gefühle mit positiven aus.
Überlege dir hierfür in einem ersten Schritt, welches Verhalten zweckgerichteter wäre. Mit welchen Gefühlen wäre dieses verknüpft? Zum Beispiel, die Erstellung der Präsentation abzuschließen und stolz darauf sein. Oder die Freude, die dich erfüllt, neues zu entdecken. Setze dir ein Anker, z.B. Hände reiben, mit diesem Gefühl. Auf diese Weise kannst du es gezielt abrufen. (Siehe auch „Gefühle auf Knopfdruck“).
Das wird etwas Zeit in Anspruch nehmen. Du lebst nun schon bestimmt seit mehreren Jahren mit deinem Perfektionismus. Daher wirst du ihn nicht innerhalb einer Woche ablegen können.
Bleib` jedoch dran und übe diese Methode. So wirst du mehr Leichtigkeit in dein Leben bekommen und neue Dinge erleben, da du sie einfach versuchst und nicht gleich in allem perfekt sein musst.
Hinterlasse mir doch einen Kommentar, ob die Methode bei dir funktioniert hat.
Du möchtest mehr wissen, wie du in deine volle Kraft kommst, um durchzustarten?
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