Kognitive Verzerrungen: Wie dein Gehirn dich austrickst – und was du dagegen tun kannst

Denkfehler

Kennst du das? Du hast ein wichtiges Meeting, bringst gute Argumente und trotzdem bekommt der charmante Kollege die Zustimmung. Oder du stehst vor einer Entscheidung und entscheidest dich nicht für die beste, sondern für die, die sich am sichersten anfühlt. Herzlichen Glückwunsch – du bist gerade Opfer einer kognitiven Verzerrung geworden!

Warum kognitive Verzerrungen problematisch sind

Unser Gehirn liebt Abkürzungen. Schließlich kann es nicht jede Situation haarklein analysieren – das wäre viel zu energieaufwendig. Also nutzt es mentale „Shortcuts“, um blitzschnelle Entscheidungen zu treffen. Das Problem? Diese Abkürzungen sind oft fehleranfällig. Das bedeutet: Du glaubst, objektiv zu handeln, doch in Wirklichkeit steuern dich unbewusste Denkmuster.

Und genau diese Denkfallen können im Job fatale Folgen haben. Sie beeinflussen, wie wir mit Kolleg:innen umgehen, wie wir Risiken einschätzen oder wie wir auf Herausforderungen reagieren. Wenn du diese Verzerrungen erkennst und aktiv dagegen steuerst, kannst du nicht nur bessere Entscheidungen treffen, sondern auch produktiver und entspannter arbeiten.

Drei kognitive Verzerrungen, die dich im Job sabotieren

1. Der Bestätigungsfehler (Confirmation Bias)

Du kennst das: Du hast eine Meinung zu einem Thema – und plötzlich siehst du überall Beweise, die deine Ansicht bestätigen. Das liegt nicht daran, dass du immer recht hast (auch wenn das schön wäre), sondern an deinem Gehirn. Es filtert Informationen so, dass sie deine bestehenden Überzeugungen stützen – du übersiehst jedoch dadurch Argumente, die deiner Ansicht widersprechen.

Im Job bedeutet das: Du hörst nur, was du hören willst. Kritik blendest du aus, alternative Ideen werden gar nicht erst geprüft. Dadurch können Fehlentscheidungen entstehen, weil du dich auf eine eingeschränkte Sichtweise verlässt.

Lösung: Hinterfrage bewusst deine Annahmen. Hol dir gezielt Meinungen ein, die deiner eigenen widersprechen – so bekommst du ein realistischeres Bild.

2. Der Anker-Effekt (Anchoring Bias)

Unser Gehirn liebt Orientierungspunkte – und genau das macht uns manipulierbar. Die erste Information, die wir zu einem Thema bekommen, setzt einen unbewussten „Anker“, an dem wir uns orientieren.

Im Job bedeutet das: Wenn ein Kollege sagt, eine Aufgabe dauert „mindestens vier Wochen“, orientierst du dich automatisch an dieser Zahl – selbst wenn eine realistische Einschätzung vielleicht nur zwei Wochen wäre. Oder du setzt zu niedrige (oder zu hohe) Gehaltsvorstellungen, nur weil eine erste Zahl gefallen ist.

Lösung: Sei dir bewusst, dass erste Informationen oft nur grobe Richtwerte sind. Bewerte Zahlen und Einschätzungen immer kritisch und vergleiche verschiedene Quellen.

3. Die Selbstüberschätzung (Overconfidence Bias)

Ja, wir alle halten uns für klüger als der Durchschnitt – was mathematisch unmöglich ist. Doch unser Gehirn spielt uns gerne vor, dass wir Dinge besser einschätzen können, als es tatsächlich der Fall ist.

Im Job bedeutet das: Wir neigen dazu, Risiken zu unterschätzen, glauben, Multitasking sei effizient (cave: ist es nicht) und vertrauen auf unser Bauchgefühl, selbst wenn harte Daten dagegen sprechen.

Lösung: Sei ehrlich zu dir selbst. Nutze objektive Daten, hole dir Feedback ein und erkenne an, dass niemand in allem Experte ist – auch du nicht.

Fazit: So trickst du dein Gehirn aus

Kognitive Verzerrungen sind völlig normal – sie helfen uns, im Alltag schnell zu reagieren. Doch wenn sie uns blind steuern, können sie Entscheidungen sabotieren. Der erste Schritt zur Veränderung? Werde dir dieser Denkfehler bewusst! Hinterfrage deine Wahrnehmung, prüfe Alternativen und bleib offen für andere Sichtweisen.

 

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