Gefühle auf Knopfdruck

Kennst du das? Du hörst ein bestimmtes Lied und – peng – bist du in deiner Jugendzeit versetzt. Du spürst vielleicht das Freiheitsgefühl von damals wieder in dir. Oder du riechst ein bestimmtes Parfüm und – peng – du denkst an eine bestimmte Person. Du fühlst eine Freude in dir, da du mit ihr viele schöne Stunden verbracht hast.

Hier hat unser Gehirn einen neutralen Reiz mit einer Reaktion verknüpft. Das nennt man im NLP- (Neurolinguistisches Programmieren) Bereich auch „Ankern“. Sicherlich kennst du dieses Phänomen bereits als „Pawlowschen Reflex“. Der Wissenschaftlers Ivan P. Pawlowsch hat diesen Reflex durch seine Experimente an Hunden entdeckt und untersucht. Bei jeder Fütterung der Hunde hat er vorher ein Glöckchen geläutet. Nach einer gewissen Zeit reagierten die Hunde auf die Glocke mit Speichelfluss, auch wenn sie kein Futter sehen oder riechen konnten.  

Neben den oben erwähnten auditiven und olfaktorische Anker, gibt es auch visuelle Trigger. Zum Beispiel läuft dir das Wasser im Mund zusammen, wenn du ein Kochbuch durchblätterst. Ein inhaltlicher Anker ist zum Beispiel, wenn du an dein Kind denkst und es wird dir ganz warm ums Herz oder wenn der Gedanke an ein Hobby ein Gefühl der Freude auslöst.

Anker gezielt nutzen

Du kannst diese Anker oder Trigger gezielt einsetzen, um dich in eine bestimmte Stimmung zu versetzen oder Gefühle auszulösen. Hierfür musst du deine Trigger kennen. Du bist gerade deprimiert? Dann löse deinen Anker Freude aus, indem du an eine Person denkst, einen Duft einatmest oder ein Bild anschaust, die mit diesem Gefühl verknüpft ist.

Du kannst aber noch einen Schritt weitergehen und nicht nur auf bereits existierende Anker zurückgreifen, sondern einen neuen Anker erstellen. Das gelingt dir so:

  1. Überlege dir einen Moment, in dem du besonders glücklich, zufrieden oder stolz auf dich warst. Tauche tief in diese Situation ein und spüre diese. An dem Punkt, wo das Gefühl am intensivsten ist, setze einen Anker.
  2. Anker setzen. Drücke dich an einer bestimmten Körperstelle (am besten mit der ganzen Hand, nicht nur mit einer Fingerspitze), löse ein spezifisches Geräusch aus oder rieche einen Duft.
  3. Komme nun wieder aus diesem Zustand heraus. Lenke dich ab, indem du z.B. kurz auf dem Handy die neuesten Nachrichten liest, laufe rum oder nehme eine andere Tätigkeit auf.
  4. Teste nach einer kurzen Zeit den Anker, indem du ihn auslöst. Spürst du das gleiche Gefühl wieder?

Anker zusetzen bedarf es etwas Übung. Sei dabei sehr präzise und verwende exakt den gleichen Anker, also z.B. immer den gleichen (einfachen) Ton.

Viel Spaß beim Ankern!

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